Mittwoch, 4. Juli 2007

MS La Paloma und die Seehundsbänke

"Heute nachmittag fährt die MS La Paloma von der Mittelbrücke zu den Seehundsbänken"

Diese Information sollte jeder Kurgast erhalten. Dazu fuhr in den 1970ern ein freundlicher, älterer Herr mit seinem Fahrrad (er war der einzige, der das durfte :-)) auf der Strandpromenade von Strandabschnitt zu Strandabschnitt, nahm seine Glocke in die Hand, machte damit auf sich aufmerksam und begann das Ausflugsprogramm der Wyker Dampfschiff Reederei zu verkünden.

Meine Kindheit habe ich in den 5 1/2 Urlaubswochen am Südstrand verbracht.

Damals war noch weit weniger Sand aufgespült, so dass der Höhenunterschied zwischen Strand und Promenade zumindest für uns Knirpse ganz ordentlich war. So konnten wir uns auch unter den Treppen "verstecken".

Wie man so als 5-7jähriger ist: Kaum war der freundliche Herr in Rufweite, begrüßten wir ihn mit "Biimmmmeellooopppaaa". Das ärgerte ihn und umso mehr freute es uns. So ist das halt zwischen den Generationen.

Beim Bu-Bu, dem bunten Buchladen vom Sandwall, kann man die Buchserie "Föhrer Senioren erzählen" erstehen. Auf einem der Exemplare ist der "Bimmelopa" auf dem Titelblatt abgebildet. Leider konnte ich noch nicht herausfinden, wer dieser Herr war.

Wer mir hier etwas mehr Informationen zukommen lassen möchte, ist hierzu herzlich aufgefordert.

PS: Wer kann mehr dazu berichten, warum die MS La Paloma nicht auf den Seiten der W.D.R. genannt wird?

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

La Paloma war kein Schiff der WDR sondern "privat".

föhrfan hat gesagt…

Herzlichen Dank für die Information.

Ist denn dann die Erinnerung an den "Bimmelopa" falsch, dass dieser für die La Paloma Werbung machte, aber eigentlich das WDR-Programm verkündet hat? Oder hat er "private" Ankündigungen gemacht.

Anonym hat gesagt…

Moin,
der Bimmelopa war der Klingelmann und hat u.a. Fahrten der W.D.R. bekantgemacht.

Die La Paloma ist vor dem Sandwall gekreuzt und hat über Lautsprecher geworben (es ist kein Kartenvorverkauf es wird im Boot kassiert ).

Anonym hat gesagt…

Ich kann mich auch noch an die Lautsprecherdurchsagen erinnern. Das muss in den 80ern gewesen sein. Ich wollte dann immer mit der La Paloma fahren, durfte aber irgendwie nie ;-)

Andreas "Appelsaft" Steffens soll der Mann geheißen haben, der das Schiff mit seiner Frau betrieb. So steht es wohl in einem Buch über die Insel und seine Bewohner von Karin de la Roi-Frey "Föhr - Die grüne Insel in der Nordsee".

Habe die Info selbst auch beim Googeln meiner Kindheitserinnerungen gefunden ;-)

AW hat gesagt…

Die La Paloma fuhr unter Kapitän Steffens und seiner Frau in den 70er und 80er Jahren. Das Schiff soll noch heute bei einem Bauern auf Föhr in einer Scheune stehen. Es gab da,als noch andere private Schiffe, die zu den Halligen fuhren: Die "Nordmark" mit Kapitän Lamprecht und seiner Frau und die "Antje" mit Kapitän Klatt.

Anonym hat gesagt…

Die La Paloma fuhr bereits 1966. Bin selbst als Kind mitgefahren.

Andreas Steffens und seine Grete und auch deren Sohn liegen auf dem Boldixumer Friedhof. War gerade heute da.

Anonym hat gesagt…

Also, Andreas Steffens hat im Gegensatz zur der Aussage von Frau de La-Roi-Frey nicht literweise Apfelsaft getrunken. Ich habe mit ihr Kontakt gehabt. Dies beruht auf Hörensagen.
Die La Paloma gibt es nicht mehr. Sie lag in Wyk, Linge, in einem Schppen und war total verottet(2001). Später stad sie auf einen Wagen(2010) Sie ist ca. 2016 abgewracht worden. Sie war 1944 in Geestemünde gebaut worden mit einem 45PS Sciffsdiesel und ca. 8 kn schnell. Unter uns Judendlichen wurde sie auch "Lame Oma" genannt. Übrigens fuhr die La Paloma bereits in den 50 Jahren. Die Fahrt nach Hallig Hooge kostete Anfang der 60er 3,50DM.

Anonym hat gesagt…

Nachtrag:
Ich habe noch etliche Fotos der La Paloma, auch als Wrack. Ich weiß nur nicht, wie man sie in diesen Block bekommt. Ich selber bin in Wyk am Sandwall aufgewachsen, wohne aber seit 1970 in Südniedersachsen. Die Verbindung nach Wak ist nie angerissen. Zum Klingelmann meine ich, das er "Haschi" genannt wurde. Den Namen habe ich nicht mitbekommen.
Roro

Anonym hat gesagt…

Schade, dass es die La Paloma nicht mehr gibt. Kann mich noch daran erinnern, dass sie bei Niedrigwasser, wenn Andreas zu spät dran war, auf Grund lief. Dann mussten alle zum Bug kommen und er hat hat versucht sie frei zu bekommen. Manchmal half nur Warten, bis die Flut kam.
Es war immer ein Erlebnis mit diesem alten Minensucher (es bestand daher auch nur aus Holz) zu fahren.
Zum Klingelmann: Es gab mehrere. Ein ziemlich alter Mann bimmelte Neuigkeiten, die ich aber durch den Dialekt als Kind nie verstanden habe. An "Haschi" erinnere ich mich auch noch. Es war ein Kleinwüchsiger, der bimmelte aber erst später.

Ach ja, das waren Zeiten ...

Anonym hat gesagt…

Die La Paloma war kein Minensucher. Wenn man alte Fotos der großen Schiffe der ehemaligen Kriegsmarine betrachtet, sieht man den Typ. Es handelt sich um ein Verkehrsboot dieser großen Einheiten.
Apropos Fotos: kann man hier auch Fotos posten und wenn ja: wie? Ich denke da an die Wrackfotos.
Ich habe kurz vor dem Tod von Andreas Steffens noch mit ihm 1995 gesprochen. Die La Paloma war zu dem Zeit zum Verkauf ausgepreist mit 19 500 DM.

Anonym hat gesagt…

Das mit dem "Verkehrsboot" habe ich im Internet nun auch gefunden. Ich kannte nur die Geschichte vom Minensucher.
Wir hatten damals immer der La Paloma den Vorrang gegeben und die Rungholt ignoriert, um Andreas Steffens zu unterstützen, da er doch manches Mal von der offiziellen Konkurrenz schikaniert wurde. Wir hatten immer das gleiche Ferienzimmer in der Badestrasse (FeWo war damals noch selten und mehr was für große Familien). Damit waren wir dicht an Fam. Steffens untergebracht und haben oft miteinander geklönt.
An Fotos wäre ich auch interessiert, vielleicht kann ja mal der Betreiber dieser Seite dazu Stellung nehmen.
Übrigens habe ich letztes Jahr ein laminiertes Foto von 1967 der La Paloma (mit Grete und Kopftuch) am Grab in Boldixum abgelegt, als Zeichen der Wertschätzung für die La Paloma mit Andreas und Grete.

Anonym hat gesagt…

Ich habe noch ein Foto von mir und Andreas Steffens an Bord La Paloma von 1956. Da sieht man, wie die Zeit vergeht.Es gab noch ein weiteres Boot, es wurde von Andreas Steffens "Silbermöwe" genannt, etwa keiener, aber mit einem 75 PS Motor. Es war deutlich schneller als die La Paloma, saugte sich aber hinten bei höheren Tempo stark ein. Wo es geblieben ist, weiß ich nicht. Auf den Hafenfotos von dem Insel-Botten- Fotografen Ellermeier ist es ab und zu zu sehen. ja, die Fotos wären sehr interessant, mal sehen, ob es klappt.